Wie Landwirte die Digitalisierung für sich nutzbar machen

Bereits eine solche kleine Wetterstation hilft dabei, alle relevanten Daten im Blick zu behalten. Moderne Geräte senden Daten direkt per App aufs Smartphone. | Pixabay.com © PIX1861 (Pixabay License)
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Das Internet wird im 21. Jahrhundert immer wichtiger. Ob privat oder beruflich – kaum jemand nutzt die zahlreichen Funktionen des World Wide Web nicht. Auch für Land- und Forstwirte wird das Internet immer wichtiger. Dabei sind die Möglichkeiten fast endlos: Ob Smart Home, eine eigene Website, Tools für das Projektmanagement oder das Vernetzen mit anderen Landwirten. Die digitale Welt hält für jeden Landwirt passende Funktionen bereit. Wie Bauern diese Entwicklung für ihren Beruf nutzen können, erläutert der folgende Beitrag. farmer-880567_1280
Bereits eine solche kleine Wetterstation hilft dabei, alle relevanten Daten im Blick zu behalten. Moderne Geräte senden Daten direkt per App aufs Smartphone. | Pixabay.com © skeeze (Pixabay License)

Smart Home und moderne Technik für Bauernhöfe

Nach wie vor arbeiten viele Landwirte analog. Ihre Maschinen benötigen in der Regel keinen Internetanschluss, um zu funktionieren. Die Tiere wollen ebenfalls nicht online sein. Das Internet erscheint vielen Bauern nahezu als ein unnötiges Tool in einer schnelllebigen Welt. Dabei verkennen vor allem alteingesessene Landwirte die Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet. Die Vernetzung der Maschinen untereinander und mit smarten Apps auf dem Handy kann dabei helfen, Prozesse zu optimieren und neue Daten über den eigenen Hof zu gewinnen. In Privathaushalten wird Smart Home häufig dazu genutzt, Rollläden zu schließen und die Heizung zu regeln. Auch Überwachungsmechanismen lassen sich per App steuern. All diese Funktionen sind selbstverständlich ebenfalls für Bauernhöfe nutzbar – doch die Möglichkeiten gehen weit darüber hinaus! Aufgerüstete Traktoren und Maschinen übertragen Daten während der Arbeit direkt an das Smartphone. Die so gewonnenen Informationen nutzen Landwirte, um ihre Arbeitszeit und den Arbeitsaufwand zu optimieren. Andere Maschinen sind automatisiert per App steuerbar. Die so gesparte Zeit lässt sich wiederum für andere Arbeiten nutzen.

Die Aufrüstung von Maschinen

Viele ältere Modelle von Traktoren und Maschinen sind noch nicht mit der für Smart Home-Nutzung nötigen Technik ausgestattet. Hier gilt es, zügig nachzurüsten. Entweder werden Maschinen nachträglich mit passenden Tools ausgestattet, möglicherweise müssen einzelne Maschinen auch ausgetauscht werden. So können Landwirte ihre Maschinen schnell für die smarte Nutzung bereitstellen. Die Aufrüstung kostet natürlich Geld, allerdings ist es verhältnismäßig günstig, die Technik nachzurüsten. Ein kleiner Kredit mit kurzer Laufzeit kann dabei helfen. Online lassen sich kleine Geldsummen leihen, die innerhalb weniger Wochen rückzahlbar sind. So verschulden sich Landwirte nicht unnötig und bleiben technisch up-to-date.

Eine Website und die sozialen Medien – wirklich Neuland?

Fast jedes gut sortierte Unternehmen hat eine eigene Website. Auch Profile in den sozialen Medien bei Twitter, Facebook oder Instagram sind heutzutage Standard. Landwirte bilden hier häufig die Ausnahme und verfügen weder über die Homepage noch über Accounts bei den genannten Portalen. Dabei profitieren Bauern von Auftritten im Internet! Die Vorteile auf einen Blick:
  • Potentielle Kunden finden online alle wichtigen Informationen zum Hof und zu angebotenen Leistungen und Produkten.
  • Landwirte vernetzen sich per Social Media schnell und einfach und starten eine freundliche Zusammenarbeit.
  • Neue Mitarbeiter finden das Unternehmen online und bewerben sich direkt online.
Die Möglichkeiten der eigenen Web-Auftritte sind schier unendlich. Wie wichtig das Marketing für Landwirte ist, zeigt die Tatsache, dass es einen Deutschen Agrar-Marketing-Preis gibt, der 2019 bereits zum 13. Mal verliehen wird. An manchen Universitäten im deutschsprachigen Raum ist es sogar möglich, Agrarmarketing zu studieren. Außerdem ist es auch für Bauern essentiell, Geld zu verdienen, um sich die Bewirtschaftung des Hofes weiterhin leisten zu können. Dies gelingt nur, wenn sie neue Kunden gewinnen. weather-station-572856_1920
Bereits eine solche kleine Wetterstation hilft dabei, alle relevanten Daten im Blick zu behalten. Moderne Geräte senden Daten direkt per App aufs Smartphone. | Pixabay.com © PIX1861 (Pixabay License)

Digitale Funktionen für den Fortschritt

Klassische Wetterstationen helfen Landwirten dabei, wichtige Daten für ihre Arbeit zu sammeln. Je komplexer diese Stationen sind, desto mehr Daten liefern sie und desto genauer können Landwirte das Jahr auf dem Hof planen. Auch hier hält die Digitalisierung Einzug. Immer mehr Wetterstationen sind mit Bluetooth ausgestattet, sodass sie ihre Daten direkt an das gekoppelte Smartphone senden. Folgende Daten ermittelt eine Wetterstation üblicherweise:
  • aktuelle Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Witterung (Schnee, Regen, Gewitter, Hagel, Sonnenschein)
  • Sonnenaufgang und Sonnenuntergang
  • Wettervorhersage für zwölf bis 24 Stunden
  • Windrichtung und Windgeschwindigkeit
  • Luftdruck
All diese Daten sind relevant, wenn Landwirte ihre Saat- und Erntezeit planen. Auch die Bewässerung lässt sich an die aktuelle Witterung anpassen, um optimale Ergebnisse beim Wuchs und der Qualität der Pflanzen zu erzielen. Für Landwirte, die Nutztiere halten, sind die Daten auch für die Sicherheit relevant. Wann dürfen die Tiere nach draußen und wann sind sie im Stall sicherer? So wie im Beispiel mit der Wetterstation, die ihre Daten an das Smartphone sendet, können Landwirte zahlreiche Apps nutzen, um ihre Arbeit zu planen. Hierzu zählen neben Wetter-Apps auch Programme zur Dokumentation der Arbeit und Apps, mit denen die Tierhaltung dokumentiert werden kann. Kalender, in denen perfekte Zeitpunkte für die Aussaat und Ernte einzelner Saaten verzeichnet sind, sind hilfreich und werden ebenfalls gern genutzt. project-management-2738521_1920
Das Thema Projektmanagement ist für Landwirte genauso wichtig wie für alle anderen Unternehmensleitungen. | Pixabay.com © TheDigitalArtist (Pixabay License)

Der Bauernhof als gut geführtes Unternehmen

Früher waren Höfe vor allem Familienbetriebe. Alle Mitglieder halfen bei der anfallenden Arbeit mit, externe Mitarbeiter gab es nur selten. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Immer häufiger suchen sich die Kinder von Landwirten andere Jobs und möchten nicht im Familienbetrieb mithelfen. Stattdessen greifen Landwirte auf externe Mitarbeiter zurück und etablieren sich so als klassische Unternehmen der freien Wirtschaft. In diesen Fällen ist es wichtig, das eigene Unternehmen genau so zu betrachten: Als Firma, in der Mitarbeiter geführt werden müssen. Viele Landwirte setzen sich deshalb mit Programmen zum Projektmanagement auseinander. Diese sind in vielen Fällen online nutzbar, sodass alle Mitarbeiter vom eigenen Smartphone darauf zugreifen. So sieht jeder Mitarbeiter sofort, welche Aufgaben anstehen und von wem sie zu erledigen sind. Auch sogenannte Cloud-Speicher helfen dabei, gemeinsam an Daten zu arbeiten. Hier stellt jeder Mitarbeiter die relevanten Daten zur Verfügung, so dass alle gemeinsam daran weiterarbeiten können. Das hilft dabei, die Prozesse im Betrieb zu optimieren und sich als Hof im 21. Jahrhundert weiterzuentwickeln.

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